con centra - zusammen zum Mittelpunkt
Konzentration
Habt ihr schon einmal über das Wort Konzentration nachgedacht? Con eine Vorsilbe die für mit steht (wie in chilli con carne – Chilli mit Fleisch…) und zentra für das Zentrum, den Mittelpunkt. Das kam mir neulich in den Sinn, als ich das Wort gelesen habe. Und auch wikipedia erklärt dies in diese Richtung: Konzentration von lateinisch concentra = zusammen zum Mittelpunkt.
Davor habe ich Konzentration immer etwas streng betrachtet, da ich dabei an lernen und „konzentrier dich endlich“ aus der Schulzeit denken musste. Quasi etwas, das man braucht um etwas zu lernen, das einem vielleicht nicht einmal interessiert. Aber unter dem Aspekt, dass es bedeutet in seiner Mitte, also zentriert zu sein, finde ich es plötzlich einen wunderbar erstrebenswerten Zustand.
Nun ist das mit der Balance ja so, dass es für die meisten oder vermutlich alle Menschen kein dauerhafter Zustand ist, dass man in seiner Mitte ist. Also sehe ich das so: Sich immer wieder einpendeln zu können und aus der eigenen Mitte heraus vorgehen, das bedeutet realistische Balance. Stellt euch einen Baum vor, der schon schief da steht und es kommt ein heftiger Sturm. Der Baum oder zumindest sein Wipfel knickt ab. Ein ähnlich gebauter Baum, der mittig steht und bewegliche, flexible Äste hat, dessen Wipfel geraten im selben Sturm zwar mal heftig nach links und rechts, können aber immer wieder zurück zur Mitte pendeln.
Aus derselben Wortfamilie kommen auch die konzentrischen Kreise. Kreise die alle denselben Mittelpunkt, aber einen unterschiedlichen Radius haben. Einfach ausgedrückt: Ich lasse einen Stein ins Wasser fallen und er zieht mehrere Kreise im Wasser um den Einfallspunkt herum.
Wirken durch Ausstrahlung und einfach und leicht und mit Freude. Das möchte ich. Nicht, dass ich das Gefühl habe ich müsste jemanden Retten oder versuchen alle Probleme lösen können. Sondern mit Freude und Energie das beitragen was ich kann, ohne mich selbst unter großen Druck zusetzen, sondern wie der Baum aus der Mitte heraus mit beweglichen und geschmeidigen Ästen.
Mutter Teresa hat einmal gesagt: "Alleine kann ich die Welt nicht retten, aber ich kann einen Stein ins Wasser werfen und so viele Wellen schaffen."
Nun habe ich nicht Mutter Theresa als Vorbild, aber das Bild des Steins, der von allein größere Kreise zieht, das gefällt mir gut. Quasi wenn jeder beiträgt was er gerade kann, ohne sich zu verbiegen, mit Leichtigkeit, dann fallen viele kleine Steine ins Wasser die größere Kreise ziehen und wieder andere bewegt und so kann eine Welle entstehen, die die Welt noch friedlicher und schöner macht.
Lasst uns diesen Winter nutzen zur Mitte zu kommen, die Kraft in uns sammeln. Da passt auch wieder das Bild des Baums, der sich im Winter zurück zieht und seine Kraft in sich sammelt um im Frühjahr mit frischer Energie aus seiner Mitte heraus zu blühen und zu strahlen. Alles zu seiner Zeit.
Ich wünsche euch von Herzen friedliche Weihnachtstage und einen lichtvollen Start ins Sonnenjahr 2017.
Kommentar schreiben