Zeit die wir uns nehmen...

...ist Zeit die uns etwas gibt.

Hallo,

 

vielleicht erinnerst du dich noch an den ersten Post. Die Überwindung die es gekostet hat, diesen Brief zu schreiben. Wenn nicht - kein Problem, denn ich glaube jeder kennt auch so die folgende Geschichte. Man hat eine Idee oder einen Wunsch, was man gerne einmal tun möchte (Yoga ausprobieren, mal wieder an den See fahren, ein Gedicht schreiben, eine neue Sprache lernen,  sportlicher sein, einen Kuchen backen und die Nachbarin einladen, etwas kreatives tun...) Eine der Mauern, die es dazu zu überwinden oder einzureißen gilt ist die Aussage: Ich würde ja gerne, aber "dazu habe ich einfach keine Zeit".

 

Ich denke viele Dinge, die wir eigentlich gerne tun würden, fallen der Zeit "Ausrede" zum Opfer.

 

Lass mich erklären was ich damit meine: Natürlich haben manche Menschen Tagsabläufe die lassen einfach keinen einzigen weiteren Plan zu. Aber unser Kopfkino hat - noch bevor wir etwas tun - auch automatisch eine Vorstellung davon, wie etwas aussehen sollte. Stell' dir mal vor du schreibst jetzt einen Brief zum Thema "Loslassen" weil du in meinem anderen Blogeintrag gelesen hast, dass einem dies tolle Erkenntnisse schenken kann, die dich selbst weiter bringen. Jetzt hast du vielleicht im Kopf, dass dies ein hilfreicher Brief werden soll, dass er mindestens eine Seite lang sein sollte und sich flüssig lesen lassen muss. Deshalb denkst du, dass du dafür einige Zeit brauchst, das musst du in Ruhe tun und schön aussehen soll es ja auch noch.

 

Wir haben bei einem Vorhaben leider oft zu aller erst die Vorstellung, das bewertet wird, was wir tun. Bei deinem nächsten Vorhaben hinterfrage das Ganze bitte einmal: Gibt es für dein Vorhaben, tatsächlich so genaue Vorgaben? Zum Beispiel, muss der Brief lang sein? Muss er sauber und leserlich sein? Muss er intelektuell klingen? Du hast schon alleine etwas gewonnen, wenn du beobachtest was dieses Vorhaben mit dir macht und du einmal bewusst beobachtest wie deine Vorstellung dazu ist und wer sagt denn, dass dies genau so sein muss? Du kannst für deine Notizen zum Thema Loslassen doch auch einen Einkaufszettel benutzen und auf die Rückseite Hallo und Auf Wiedersehen und zwei Wörter kritzeln, die dir zum Thema einfallen. Du kannst dir aber auch einen ganzen Sonntag Zeit nehmen. Was davon ist wahrscheinlicher, dass du es tust? Eben!

 

Ich denke, dass es besser ist, ein paar kleine Schritte zu tun, als sich immer den Marathon vorzunehmen und dann nie loszulaufen.

 

Verstehst du was ich damit sagen will?

 

Du willst mal meditieren? --> Überlege nicht wann du dafür mal einen freien Abend hast und genügend Ruhe,  sondern setze dich jetzt 1-2 Minuten hin und atme einfach tief durch. Die Zeit und Ruhe kommen dadurch und nicht umgekehrt. Der Anspruch daran, den setzt sich jeder selbst.

 

Natürlich habe auch ich diese oftmals hausgemachten Zeitprobleme. Aber was ich tatsächlich in den letzten Monaten gelernt habe, ist dass Zeit die wir uns nehmen für Dinge die uns Spaß machen, Zeit ist, die uns am Ende des Tages mehr Zeit gibt. Klingt unglaublich? Ausprobieren!

 

"Zeit die wir uns nehmen...

...ist Zeit die uns etwas gibt."

    Ernst Ferstl

 

P.S.: Kennt ihr das Holstee Manifesto?  Schaut euch mal den vierten Satz an: "If you don't have enough time - stop watching TV." ;-) In diesem Sinne, nehmt euch Zeit für das was euch wirklich wichtig im Leben ist. :-*


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